Workshop XV: Die Auswirkungen des digitalen Wandels auf die öffentliche Sicherheit
Das Programm zur Veranstaltung finden Sie hier.
Die Digitalisierung in allen Lebensbereichen nimmt stetig zu – in den kritischen Infrastrukturen ebenso wie in der alltäglichen Lebenswelt. Der Wandel hin zu digitalen Systemen und Strukturen ist in der Regel für einen großen Teil der Bevölkerung kaum transparent und in seiner Komplexität auch für Expert_innen nur schwer zu analysieren.
Die fortschreitende Integration von automatisierten und „intelligenten“ Systemen und Maschinen in die Arbeits- und Lebenswirklichkeit führt zu neuen Möglichkeiten der Produktion, Logistik oder Kommunikation, bringt den Menschen jedoch an die Grenzen des Verstehens. Die Auseinandersetzung mit einer Technologie oder Anwendung endet für viele Nutzer_innen an der Oberfläche, da die zugrunde liegenden Algorithmen, Vernetzungen und Arbeitsweisen solch komplexer Technologien nicht mehr nachvollziehbar sind. Dennoch interagieren Menschen in allen Lebenslagen mit Maschinen in einer zunehmend vernetzten Welt.
Dass der heimische Fernseher mit Internetanschluss als Teil eines Bot-Netzes für Angriffe gegen Personen, Staaten oder Unternehmen genutzt werden kann, übersteigt das Vorstellungsvermögen und wirft Fragen auf. Wie interagieren Menschen vor dem Hintergrund von Digitalisierung und Vernetzung mit Technologien und welche Chancen und Risiken stecken in deren Nutzung? Wie geht der Mensch mit Komplexität und Technik um?
Vergleichbar ist die Situation für Infrastrukturen und Dienstleister, deren Netze für eine moderne Gesellschaft lebenswichtig sind. Auch hier sind Digitalisierung und Vernetzung nicht mehr wegzudenken. Durch digitale Systeme werden die leichtere Steuerung und Wartung von Infrastrukturen und gleichzeitig eine höhere Flexibilität für tagesaktuelle Veränderungen geschaffen. Diese Vernetzung birgt jedoch im Bereich fehlerhafter Soft- oder Hardware, menschlicher Fehler oder gezielter Angriffe gegen diese Versorgungsnetze auch zahlreiche Risiken.
Der Workshop widmete sich daher zwei Schwerpunkten. Erstens wurde der Frage nachgegangen, wie der Mensch in der Interaktion mit (selbstständigen) Maschinen reagiert und wie er hierin funktioniert. Zweitens widmeten sich die Teilnehmenden in Vorträgen und Arbeitsgruppen der Frage, wie Infrastrukturen auf potenzielle Chancen und Gefahren des digitalen Wandels in Deutschland reagieren und welche Maßnahmen zu ihrem Schutz ergriffen werden könnten, um die öffentliche Sicherheit aufrecht zu erhalten.
Im Rahmen des Workshops wurden außerdem aktuelle Forschungsergebnisse und -projekte, die sich mit Digitalisierung und Vernetzung beschäftigen, im Schaufenster Sicherheitsforschung präsentiert. Das Schaufenster Sicherheitsforschung ist ein interaktiver Demonstrationsraum, den das Forschungsforum Öffentliche Sicherheit gemeinsam mit dem Innovationszentrum Öffentliche Sicherheit betreibt.