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Fachtagung Katastrophenvorsorge 2018: Schutzziele und Kritische Infrastrukturen im deutschen Bevölkerungsschutz

26.10.2018

Workshop Schutzziele

Workshop Schutzziele

Ergebnisse

Ergebnisse

Das interdisziplinäre Forschungsprojekt DESKRIS richtete auf der diesjährigen Fachtagung Katastrophenvorsorge des DRK einen Workshop zum Thema „Schutzziele und Kritische Infrastrukturen im deutschen Bevölkerungsschutz“ aus und stellte die Ergebnisse im Marketplace der Tagung vor.

Die Fachtagung fand vom 22. bis 23. Oktober 2018 in Berlin statt und wurde vom Deutschen Roten Kreuz organisiert. Sie erhielt offizielle Unterstützung vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), dem Katastrophennetz e.V. sowie von unserem Projektpartner, dem Deutschen Komitee für Katastrophenvorsorge e.V. (DKKV). Die Tagung brachte Expert_innen der nationalen und internationalen Katastrophenvorsorge in unterschiedlichen Workshops zusammen und diente als Plattform, um sich über aktuelle Entwicklungen, Ansätze und Maßnahmen auszutauschen.

Der Workshop basierte auf dem Forschungsprojekt DESKRIS – „Definition von Schutzzielen und -niveaus Kritischer Infrastrukturen in Deutschland: Forschungsstand, rechtlicher Rahmen und politische Entscheidungsfindung“, das von der FU Berlin, dem DKKV und der Uni Bielefeld bearbeitet wird.

Nach einer einleitenden Präsentation zum Thema „Schutzziele und Kritische Infrastrukturen“ durch Jennifer Hartmann begann die Gruppenarbeit für die Teilnehmenden. Sie richtete sich vor allem an Personen aus der Praxis. Ziel war es, die Perspektiven der Teilnehmenden auf das Thema Schutzziele zu erfassen. Mittels der partizipativen World-Café-Methode wurden die drei Themen „Schutzgut“, „Partizipation und Erwartungshaltung“ sowie „Handlungsbedarf“ diskutiert. Es wurde z. B. besprochen, welche materiellen oder immateriellen Güter aus Sicht der Teilnehmenden schützenswert sind und welche Merkmale diese Güter schützenswert machen. So sprach sich die Mehrheit u. a. für den Schutz von Kulturgütern aus, da diese identitätsstiftend sind und einen wichtigen Bildungsauftrag haben. Die Frage, wie erkannte Schutzdefizite (z. B. die Evakuierung vulnerabler Personen in einer Krise) schlussendlich in Schutzziele umgewandelt werden könnten, wurde ebenfalls lebhaft diskutiert. Um die Festlegung von Schutzzielen voranzutreiben, wäre es wichtig, die erwarteten Kosten mit den jeweiligen Vorteilen zu rechtfertigen. Dies sollte vor allem in einer besseren Zusammenarbeit von Medien, in denen Katastrophenvorsorge ein durchgängig präsentes Thema sein sollte, und Politik umgesetzt werden. In der Abschlussdiskussion wurde kritisch darüber gesprochen, ob ein partzipativer Ansatz zur Schutzzielfestlegung zielführend ist. Die Einbeziehung unterschiedlicher Akteure bringe u. a. die Herausforderung mit sich, dass jeder Akteur versucht, die eigenen Kosten und Verpflichtungen zu minimieren. Dem gegenüber steht jedoch die Forderung, dass Schutzziele von allen relevanten Akteuren akzeptiert werden sollten, um eine effektive Umsetzung sicherzustellen.