Expert_innenworkshop zu sicherheitsrelevanten Szenarien im Öffentlichen Personenverkehr
13.07.2018
Am 28. Juni fand im Einstein Center Digital Future ein Expert_innenworkshop des BMBF-Projekts WiSima statt. Mit Expert_innen aus Reihen der Polizei, der Deutschen Bahn AG, des Bundesverkehrsministeriums, Fahrgastverbänden und der Berliner BVG wurden ÖPV-relevante Sicherheitsszenarien diskutiert.
Eingangs stellte Kilian Dorner von der AG Interdisziplinäre Sicherheitsforschung den Teilnehmenden die neuesten Erkenntnisse zum Sicherheitsempfinden im Kontext ÖPV/ÖPNV vor. Die Befragung liefert interessante Hinweise auf Nichtnutzungsgründe. Unsicherheit per se ist beispielsweise kein Hauptgrund für die Nichtnutzung des ÖPV. Zudem kann gezeigt werden, dass vor allem personelle Sicherheitsmaßnahmen gewünscht sind. ÖPV-Betreiber sollten bei der Entwicklung geeigneter Sicherheitsmaßnahmen somit nicht ausschließlich auf Technik setzen.
In der Folge diskutierten die Expert_innen die vom Mitarbeiter André Jaworski entworfenen Sicherheitsszenarien. Die Szenarien drehten sich beispielsweise um Enge, alkoholisierte Jugendliche und einen Terroranschlag. Sie wurden bei einem World-Café analysiert und diskutiert.
Die Expert_innen schlugen eine ganze Bandbreite an kommunikativen, technischen und personellen Sicherheitsmaßnahmen vor, die bei den beschriebenen Sicherheitsszenarien als adäquat erscheinen. Die Ergebnisse dienen u. a. als Input für das von der TH Wildau konstruierte Kennzahlenmodell zum kosteneffizienten Einsatz von Sicherheitsmaßnahmen.
Die aufgegriffenen und entwickelten Maßnahmen reichten dabei von tariflichen Maßnahmen zur Behebung des Massenandrangs über die Forderung nach mehr Zivilcourage, um alltagsbedrohliche Situationen überwinden zu können, bis hin zu Überlegungen einer einheitlichen Kommunikation im terroristischen Krisenfall.
Für mehr Informationen wenden Sie sich an den wissenschaftlichen Mitarbeiter Kilian Dorner.