Vollübung mit 250 Einsatzkräften
23.10.2018
Im Rahmen des Projektes REBEKA fand am 20. Oktober 2018 eine Großübung statt, an der insgesamt 250 Einsatzkräfte verschiedener Hilfsorganisationen teilnahmen. Zudem wurden Spontanhelfende akquiriert und ihre Einbindung in das Einsatzgeschehen betrachtet.
Beübt wurde eine Starkregen- und Sturmsituation, die sich in drei verschiedenen Szenarien widerspiegelte: Auf einem Campingplatz hatte der Sturm starke Verwüstungen angerichtet und zahlreiche Menschen verletzt. Dieser MANV (Massenanfall von Verletzten) musste von den Einsatzkräften bewältigt werden. Zeitgleich wurde durch andere Übungsteilnehmende ein Bereitstellungsraum errichtet, der die Unterbringung und Verpflegung der Einsatzkräfte längerfristig sicher stellen sollte. In einem dritten Szenario wurde ein Deich gesichert, indem Sandsäcke befüllt und verlegt wurden.
Die Großübung stellte die Abschlussübung des Projektes REBEKA dar und diente dazu, gewonnene Erkenntnisse abzusichern und zu evaluieren. Diese wurden im Vorfeld in Schulungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen integriert. Sie beinhalteten vor allem eine mögliche Einbindung Spontanhelfender, die beübt wurde, sowie die mögliche Belastung einer eigenen Betroffenheit der Einsatzkräfte und welche Ressourcen und Bewältigungsstratgien in diesem Fall angewendet werden. In den folgenden Monaten wird die Großübung ausgewertet und die Ergebnisse im Gesamtkontext des Projektes REBEKA betrachtet.
Die Schulungsmaßnahmen für Einsatz- und Führungskräfte fanden an den Abenden des 08. und 09. Oktober statt. Im theoretischen Teil der Schulungen wurden zunächst die Forschungsergebnisse der FU Berlin vorgestellt. Dazu wurden mögliche Belastungen beschrieben und insbesondere auf die Problematik der eigenen Betroffenheit, die die Gefährdung des eigenen Heims oder der Familie und Freunde beschreibt, eingegangen. Diese können zu Rollenkonflikten führen. Des Weiteren wurden mögliche Ressourcen und Bewältigungsstrategien vorgestellt, die bspw. die soziale Unterstützung oder institutionelle Strategien umfassen. Anschließend wurden die Forschungsergebnisse des IAT Stuttgarts (Patrick Drews) präsentiert, die sich den Spontanhelfenden widmeten. Zunächst wurde die Einteilung der Spontanhelfenden erläutert und anschließend der Tätigkeitenkatalog für Spontanhelfende vorgestellt. Das Konzept des Orchestrierens wurde erläutert und diskutiert.
In weiteren 90 Minuten wurden zwei Fallbeispiele, zur eigenen Betroffenheit und zu Spontanhelfenden, in Kleingruppen diskutiert und die Ergebnisse vorgestellt und gemeinsam betrachtet. Dabei befassten sich die Teilnehmenden intensiv mit dem Gelernten und erarbeiteten Ansätze zum Umgang mit dem Fall der eigenen Betroffenheit und auch mit der Einbindung von Spontanhelfenden.