8. Workshop des Forschungsforums Öffentliche Sicherheit zu „Vorsorge durch Markt und Staat – Was ist sicher“
News vom 22.07.2013
Am 26. und 27. Juni 2013 fand der 8. Workshop des Forschungsforums Öffentliche Sicherheit zum Thema „Vorsorge durch Markt oder Staat – was ist sicher?“ in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften statt.
In Deutschland und Europa zeigt sich seit zwei Jahrzehnten eine Verschiebung der öffentlichen Daseinsvorsorge in den privaten Bereich, ohne dass die Anforderungen an ein Vorsorge- oder Schutzniveau definiert oder öffentlich diskutiert wären. So befinden sich heute rund 85% der kritischen Infrastrukturen in Deutschland in den Bereichen Energie, Transport und Kommunikation in privatem Besitz (BMWi.2010). Prinzipiell kollidiert die Idee staatlicher Vorsorge, einhergehend mit der Aufrechterhaltung von Redundanzen und dem Vorhalten von Ressourcen, mit dem unternehmerischen Ziel einer ökonomischen Optimierung. Das derzeit große Interesse an Resilienz könnte so auch als eine Bewältigungsstrategie der Folgen von Privatisierung gedeutet werden und verdeutlicht die Notwendigkeit für einen Dialog zwischen staatlichen Institutionen, privaten Betreibern und der Öffentlichkeit.
Zeitgleich mit einer wachsenden Sicherheitsverantwortung von Unternehmen zeigt sich eine Übertragung von Sicherheitsverantwortung an den Bürger und eine Verantwortungsdiffusion auf Seiten von staatlichen Institutionen. Hier setzte der Workshop an und diskutierte in zwei Blöcken die neue Rolle und die neuen Aufgaben von Unternehmen und Bevölkerung. Die Experten diskutierten sowohl die neue Kultur der Unsicherheit, als auch der Prävention von Notfall- und Bedrohungslagen verknüpft mit der Sicherheitsverantwortung der Bürger.
Weitere Informationen zum Workshop finden Sie hier.
Bild: C. Frickemeier